Nachdem Bellarmin den Brief an Galilei verfasst hatte, hielt sich dieser zurück, was die Verbreitung des heliozentrischen Weltbildes anging.
Doch die Ernennung Barberinis, eines alten Freundes und Bewunderers, zum Papst Urban VIII, ließ die Zurückhaltung schwinden.
Galilei veröffentlichte ein Werk über Kometenerscheinungen, den "Il Saggiatore", und widmete es dem Papst. Darauf folgte das "Dialogo",
in dem er die beiden Weltbilder miteinander verglich und das heliozentrische Weltbild bewies, auch wenn es streng wissenschaftlich nicht bewiesen
werden konnte.
Die Inquisition verhinderte 1632 die Verbreitung des "Dialogo" und 1633, ein Jahr nach Erscheinen des Buches, wurde Galilei des
Ungehorsams gegenüber der Kirche in Rom angeklagt. Als Beweis für seine Schuld nahm man den Brief von Bellarmin an Galilei.Er schwor all seinen
Lehren ab, welche als "Fehler" und "Irrtümer" betitelt wurden, verfluchte alles, was er je entdeckt und bewiesen hatte, um zu überleben.
Die Inquisition verurteilte ihn zu lebenslanger Kerkerhaft, was ihn vor dem Scheiterhaufen rettete.
Nach einigen Monaten durfte Galilei zurück in seine Villa in Arceti, wo die Kerkerhaft in Hausarrest umgewandelt wurde. Man verbot ihm jegliche
Lehrtätigkeit und auch das Veröffentlichen neuer Bücher und er musste für 3 Jahre wöchentlich die 7 Bußpsalmen beten. Der Hausarrest war so streng,
dass es Galilei nicht einmal gestattet wurde, wegen einer Krankheit zum Arzt zu gehen. Später durfte er aber auch Besucher empfangen.
Der Hausarrest wurde bis zu seinem Tode nicht aufgehoben. Mehrmals wurde darum gebeten, aber die Kirche lehnte ab.
Erst 1992 wurde Galilei durch Papst Johannes Paul II. rehabilitert.