Die Geschichte der Schokolade
Linguisten haben herausgefunden, dass das Wort „cacao“ (urspr. „kakawa“ gesprochen) im Gebiet der Olmeken bereits um 1000 v. Chr. benutzt wurde.
Um 500 v. Chr. wurde Kakao von den Maya im nördl. Tiefland des heutigen Guatemalas auf riesigen Plantagen angepflanzt. Das Siedlungsgebiet der Maya erreichte seine größte Ausdehnung zwischen 250 v. Chr. und 900 n. Chr. und reichte vom Hochland von Mexico über Guatemala, Belize, Honduras bis El Salvador.
Nach Überlieferung der Maya war die Kakaopflanze göttlichen Ursprungs. Zu Ehren des Kakaogottes Ek Chuah wurde im April ein Fest gefeiert, das Tieropfer und das Verteilen von Geschenken beinhaltete. In Mexiko sind vergleichbare Feiern belegt.
Das Wort „Schokolade“ leitet sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränkes ab, dem Xocóatl oder Xocólatl (Nahuatl: Xócoc = „bitter“, atl = „Wasser“; also „bitteres Wasser“ oder „Kakaowasser“) der Azteken und wurde mit den Spaniern nach Europa gebracht.
Als Kolumbus Amerika entdeckte, bemerkte er die Bedeutung des Kakaobaums nicht, obwohl er mit Kakao in Berührung kam. Erst 1528 wurde der Kakao von den spanischen Eroberern unter Führung von Hernán Cortés nach Europa gebracht. 1544 wurde Schokolade erstmals als Getränk am spanischen Hof getrunken. Die Schokolade schmeckte den Europäern ungesüßt jedoch nicht und wurde erst populär durch die Verwendung von Milch statt Wasser und die Zugabe von Honig bzw. Rohrzucker. Von Spanien kam das Getränk im 17. Jahrhundert an die Königshöfe von Paris und London sowie auch an den Kaiserhof nach Wien, wo das Getränk zum Statussymbol der herrschenden Schicht wurde.
Vor allem dem Schweizer Rudolphe Lindt ist es zu verdanken das wir die Schokolade in ihren vielen Variationen heute genießen können. Mit der Erfindung der Conchiermaschine 1879 revolutionierte er die Herstellung. Das Ergebnis war ein flüssige Masse die sich leicht in verschiedene Formen gießen lies und ihren uns heute bekannten zartschmelzenden und aromatischen Charakter erhielt. Damit war auch die letzte Hürde genommen, aus den Samen des Kakaobaumes eine magisches „Speise der Götter“, (was der lateinische Name des Baumes „theobroma cacao“ übersetzt bedeutet) zu kreieren, die sich heutzutage mehr de je auf der ganzen Welt höchster Beliebtheit erfreut. Pralinen, Nougat, Schokoriegel und Mouse au Chocolat sind nicht mehr weg zu denken aus unserem täglichen Leben und das liegt nicht zuletzt daran, dass Schokolade in all ihren Variationen so verführerisch schmeckt und uns auf der Zunge zergeht.