
Japans Expansionsdrang und Amerikas Antwort
Bereits in den 1930er-Jahren verfolgte Japan eine aggressive Expansionspolitik in Asien. Mit der Besetzung der Mandschurei im Jahr 1931 und dem darauffolgenden Einmarsch in China 1937 demonstrierte Japan seine militärischen Ambitionen. Als die kaiserlichen Truppen 1940 Französisch-Indochina besetzten, reagierten die USA mit Wirtschaftssanktionen, die den Zugang Japans zu dringend benötigtem Öl, Stahl und anderen Rohstoffen stark einschränkten. Präsident Franklin D. Roosevelt setzte auf diplomatischen Druck, doch die Verhandlungen mit Tokio blieben ohne Erfolg. Im Sommer 1941 verhängten die Vereinigten Staaten ein vollständiges Ölembargo gegen Japan – ein Schritt, der von vielen als Auslöser für eine direkte Konfrontation gesehen wurde. Ohne amerikanisches Öl würde Japans Militärmaschinerie innerhalb weniger Monate zum Stillstand kommen.

Washington, D.C., 6. Dezember 1941
Während ich Amerika auf die Feiertage vorbereitet, brauen sich in der Pazifikregion dunkle Wolken zusammen. Seit Jahren wachsen die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Kaiserreich Japan, doch nun scheint der Konflikt unaufhaltsam auf eine Eskalation zuzusteuern.
Amerika ahnt nichts – die Bedrohung rückt näher
Während amerikanische Militärstrategen durchaus mit der Möglichkeit eines japanischen Angriffs rechneten, glaubten sie, dass ein solcher Schlag eher gegen die Philippinen oder britische Kolonien in Südostasien erfolgen würde. Am 6. Dezember fing die US Geheimdienste eine verschlüsselte japanische Nachricht ab, doch die Entschlüsselung dauerte zu lange. Was folgte, sollte Amerika für immer verändern

Der gescheiterte Weg zur Diplomatie
Trotz laufender Verhand-lungen zwischen beiden Nationen blieben die Positionen unvereinbar. Während Washington auf einen Rückzug Japans aus China und Indochina bestand, sah Tokio darin eine inakzeptable Einschränkung seiner Großmachtpläne. Ende November 1941 sandte Japan eine letzte diplomatische Note in die USA, die jedoch keine klaren Zugeständnisse enthielt.
Unbekannt für die Unbekannt für die amerikanische Führung hatte die japanische Regierung bereits Anfang Dezember die Entscheidung getroffen: Der Angriff auf die US-Pazifikflotte war beschlossene Sache. Eine Flotte von sechs Flugzeugträgern, begleitet von zahlreichen Zerstörern und U-Booten, hatte sich Tage zuvor in Richtung Hawaii in Bewegung gesetzt – unentdeckt und mit nur einem Ziel:
Pearl Harbor.