Utøya ist eine kleine Insel im Tyrifjord, dem fünftgrößten Binnensee Norwegens.
Sie liegt nahe dem Eingang zum Holsfjord, einem der vier Hauptarme des Sees, rund 500m vom Seeufer entfernt. Die Insel gehört zur Gemeinde Hole in der Provinz Buskerud, rund 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Oslo.
Die Insel befindet sich im Privatbesitz der Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF), der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiderpartei Norwegens, die dort alljährlich ein Sommerferienlager abhält. Kommerziell wird die Insel von der Gesellschaft Utøya AS auch für externe Ausflüge und Freizeiten betrieben. Die AUF erhielt die Insel als Geschenk der Oslo- und Akershus-Handelskonföderation am 28. August 1950.
Die Insel ist überwiegend bewaldet und weist einige Lichtungen sowie eine Bucht
im Südosten auf. Am Ostufer der Insel befindet sich ein kleiner Pier, der einer Fähre zum Anlegen an der Insel dient. Auf der Insel gibt es auch mehrere feste Gebäude. In der
Nähe des Docks befinden sich das Hovedhuset („Haupthaus“), das Stabburet („Lebensmittelspeicher“) und der Låven („Scheune“).
Direkt am Zeltplatz, der auf dem höchsten Areal der Insel angelegt ist, befindet sich mit dem Kafébygget („Cafeteria“) das größte Gebäude der Insel, in dem neben einer Mensa bzw. Cafeteria auch ein Kiosk und ein Versammlungsraum untergebracht sind. Des Weiteren befinden sich dort in einem kleinen Gebäude die Sanitäranlagen. Im südlichen Teil der Insel befindet sich noch die Skolestua (Schulgebäude).
Bei den Anschlägen in Norwegen am 22. Juli 2011 handelte es sich um zwei
zusammenhängende terroristische Anschläge des norwegischen Rechtsextremisten Anders Behring Breivik gegen norwegische Regierungsangestellte in Oslo und
gegen Jugendliche in einem Feriencamp
auf der norwegischen Insel Utøya, denen
77 Menschen zum Opfer fielen.
Breivik zündete vor dem Bürogebäude des Ministerpräsidenten eine Autobombe im Zentrum der norwegischen Hauptstadt. Bei der Explosion wurden acht Menschen getötet und weitere zehn Menschen verletzt.
Der Täter erschoss mit einer Selbstladebüchse auf der Insel Utøya in einem Feriencamp der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet, Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) 69 Menschen. Breivik wurde am frühen Abend des 22. Juli auf Utøya als Tatverdächtiger festgenommen, er gestand die Taten am nächsten Tag und äußerte islamfeindliche Motive. Vor der Tat hatte er ein über 1500 Seiten umfassendes Pamphlet verschickt, in dem er versucht, seinen Anschlag zu rechtfertigen.
Laut einem am 29. November 2011 bekanntgegebenen rechtspsychiatrischen Gutachten litt Breivik an einer schweren Psychose und war zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig.
Ein zweites Gutachten kam zu einem gegenteiligen Ergebnis. Im August 2012 wurde Breivik von einem norwegischen Gericht für zurechnungsfähig erklärt und zu 21 Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt, der Höchststrafe.