Der Tod ist
ihr Beruf


eine crossmediale Produktion
von Lara Senger

Die Arbeit mit dem Tod

Arten einer Bestattung



die Verteilung der Bestattungsarten

Bestatter – den Toten zu Ehren

Herr Winkler zeigt einer Kundin einen amerikanischen Sarg.

Seit 2003 ist der Beruf als Bestatter in Deutschland ein anerkannter Lehrberuf. Eine historische Erforschung des Berufes steht bisher noch aus. Der heute Bestatter ist erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus mehreren Handwerken entstanden. Aus den Berufen Tischler, Gärtner, Fuhrmann und Leichenbitter (früheres öffentliches Amt, der die Todesnachricht überbrachte) ging schließlich der Beruf des Bestatters hervor. In Form des Sargs, der gebunden Kränze und arrangierten Blumen, dem Überführungsfahrzeug sowie dem für die Zeremonie Verantwortlichen zeigen sich die Fähigkeiten der frühen Berufe noch heute. Sie zusammen bilden das Grundgerüst der Dienstleistungen des Bestatters. Hilfreich sind Kontakte in die jeweiligen Branchen wie z.B. Floristen, Friedhöfe oder Krematorien. „Die Blumen für eine Beisetzung bestelle ich immer 2 Tage vorher, damit sie am Tag der Beisetzung in voller Blüte sind.“ sagt Hannes Winkler, Inhaber des Bestattungsinstitutes „Vonthien Bestattung“.



Bestatter als Beruf

In Deutschland ist der Beruf des Bestatters frei und ungeregelt. Er kann ohne Berufsausbildung ausgeübt werden. Erforderlich sind lediglich ein Gewerbeschein und Kenntnisse über geltende Bestattungsgesetzte. „Im Prinzip kann den Beruf jeder machen. Das heißt aber nicht, dass es leichte Arbeit ist. Er setzt aber schon viel Wissen und vor allem Einfühlungsvermögen sowie sehr gute Menschenkenntnisse voraus.“ bestätigt Herr Winkler. Er selbst bietet seinen Kunden ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen an. Die Beratungen reichen von der Wahl der Bestattungsart, des Grabes, Auswahl der Urne oder des Sarges, bis hin zur Auswahl der Musik auf der Trauerfeier. Herr Winkler kümmert sich um eine Vielzahl an Formalitäten und Behördengänge. Wenn diese erledigt sind steht für ihn die Organisation der Trauerfeier und Bestattung an. Das Bestattungsunternehmen Vonthien bietet Erdbestattungen, Natur- oder Seebestattungen und auch Diamant- und Kristallbestattungen an.



Arten einer Bestattung

Bei einer Naturbestattung erfolgt die Besetzung des Toten nicht auf einem Friedhof. In der Regel findet die Bestattung in einem Wald, der als Friedhofsfläche genehmigt wurde, statt. Diese Flächen werden als Friedwald oder Ruheforst bezeichnet. Weitere Naturbestattungen sind Luft-, Almwiesen- und Felsbestattungen. Diese sind aufgrund des in Deutschland herrschenden Friedhofzwanges nicht gestattet. In Frankreich, der Schweiz oder Österreich ist es möglich auf diese Weise die letzte Reise anzutreten. Bei einer Erdbestattung handelt es sich um die Beisetzung in einem Sarg. Es besteht die Möglichkeit einer normalen und anonymen Grabstelle. Anders als bei einer Grabstelle mit Grabstein, ist bei einer anonymen Bestattung die genaue Grabstelle nicht gekennzeichnet.
Die Seebestattung ist eine Art der Beisetzung, die vor allem von Personen gewählt wird, die besonders mit der See verbunden sind. Es kann frei entschieden werden, ob in der Nord- oder Ostsee beigesetzt wird. Auf Wunsch können bis zu 50 Trauergäste bei einer Seebestattung mit dem Schiff mitfahren. Eine besondere Form der Beisetzung bildet die Diamantbestattung. Dabei wird eine Feuerbestattung vorausgesetzt. Aus einem kleinen Teil der Asche entsteht durch ein spezielles Verfahren ein Diamant. Dieser kann dann beispielsweise in einem Schmuckstück verarbeitet werden. Die übrige Asche wird dann üblicherweise in einem Urnengrab beigesetzt.

Hannes Winkler übernahm das Institut "Vonthien Bestattungen" 2013.


Kosten einer Beisetzung

Gebühren
Die Höhe der Kosten einer Bestattung variieren nach Art, Ausführung und Religion. Einen Großteil der Kosten entstehen durch den Friedhof. Diese setzen sich aus Gebühren des jeweiligen Friedhofes zusammen. In der Regel belaufen sich die Gebühren auf 1.590-3.720€ für einen Zeitraum von 20 Jahren. Diese Kosten setzen sich aus der Nutzung der Grabstelle und die Beisetzungsgebühren für die Bereitstellung zusammen. Je nach Grabart und Friedhof unterscheiden sich diese Kosten. Die teuerste Grabstätte ist ein Wahlgrab. Für ein anonymes Grab fallen sehr geringe Gebühren an. In den Kosten sind auch Beisetzungs- und Verwaltungsgebühren enthalten.Weitere Kosten stecken in der Beerdigung, dem Blumenschmuck, der Todesanzeige und den Trauerkarten. Ein Leistungs- und Preisvergleich ist daher ratsam, da jeder Bestatter für seine Dienstleistung selber Preise veranschlagen kann.

Särge
Die Kosten für einen Sarg unterscheiden sich ebenfalls. Ein Sarg für die Feuerbestattung (Verbrennungssarg) ist in der Regel rund 100 € günstiger, als ein Sarg für die Erdbestattung. Der Grund dafür ist, dass ein Verbrennungssarg eine geringere Stabilität vorweisen muss. „Man rechnet mit ca. 500kg Erde, die auf den Sarg drücken.“ weiß Hannes Winkler. Hinzu kommt, dass das Material den Preis bestimmt. Günstigere Modelle sind aus Fichte oder Kiefer und teurere Modelle bestehen aus Eichenholz oder Mahagoni. Designersärge können mit Edelsteinen besetzt werden oder fallen mit einem aufwendigen Design auf. Die Preisspanne liegt bei einem Sarg bei 350 € für einen einfach Kiefern Sarg und geht bis 1.100 € aus Mahagoni. Bei den Designersärgen wird, je nach Verzierung und Design, ab 1.100 € gerechnet.

Urnen
Für Urnen sind die Preise ebenfalls unterschiedlich. Nach der Kremierung wird die Asche des Verstorbenen in eine Aschekapsel gefüllt. Die Urne, die bei der Trauerfeier und der anschließenden Beisetzung zu sehen ist, ist die sogenannte Schmuck- oder Überurne. Für eine See- und Baumbestattung werden spezielle Urnen gewählt, die sich innerhalb kurzer Zeit auflösen und biologisch abbaubar sind. Bei einer oberirdischen Beisetzung einer Urne, wird ein beständigeres Material gewählt. Hierbei werden meist Urnen aus Marmor gewählt. Auch hier variiert der Preis aufgrund des Materials enorm. Während eine handbemalte Urne mit Wunschmotiv bei 160€ beginnt, kann eine schlichte Urne bereits ab 60 € erworben werden.

Weitere Kosten einer Bestattung, die weder durch den Bestatter, noch durch die Gebühren entstehen, werden als Fremdleistungen bezeichnet. Diese setzen sich aus den Kosten von: Totenschein (60 €), Sterbeurkunde (10 €), Krematorium (160-550 €), Traueranzeige (210-400 €), Kranz/Blumenschmuck (95-250 €), Trauerredner (120-400 €), Musik (35-220 €), Kaffeetisch für 30 Personen (300-1.000 €) zusammen und belaufen sich auf 990-2.890 €.

Die Urnen werden auf Anfrage mit einem Wunschmotiv versehen.


Bestatter
Das Bestattungsunternehmen regelt die Formalitäten, die im Todesfall anstehen und kann nach Wunsch die Trauerkarten versenden. Dabei sollte bereits im Vorfeld geklärt werden, welche zusätzliche Kosten anfallen. Die Kosten der Dienstleistungen eines Bestatters belaufen sich auf 760 €-2.34 €. Die Angehörigen zahlen die gesamten Kosten an den jeweiligen Bestatter. Dieser überweist diese an die beteiligten Institutionen z.B. dem Friedhof oder dem Floristen.

Sozialbestattung
Die nächsten Angehörigen sind in der Regel dazu verpflichtet, die Kosten einer Bestattung zu tragen. Falls die Kosten einer Bestattung allerdings nicht von der Familie getragen werden können, so wird üblicherweise eine Sozialbestattung beantragt. Das bedeutet, dass die Kosten einer solchen Bestattung vom zuständigen Sozialamt übernommen werden. Der Antrag auf Kostenübernahme erfolgt in der Regel bei einem Sozialhilfeträger, der für den jeweiligen Sterbeort zuständig ist. Der Antragsteller muss kein Arbeitslosengeld II empfangen oder Sozialhilfe beziehen. Menschen mit einer niedrigen Rente oder geringem Einkommen können einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Dazu ist eine Überprüfung des Vermögens nötig. Die Bestattung wird immer auf das Nötigste reduziert. Meist wird ein einfacher Sarg ausgewählt und der Blumenschmuck fällt eher schlicht aus. Die Sozialbestattung hat einen begrenzten Zahlungsumfang. Die Kosten von Reisekosten oder der Grabpflege werden nicht übernommen.